Lange Pause. Fast drei Jahre. Jetzt habe ich wieder angefangen zu arbeiten. Die Idee: Zwischen den Schreibtischtaten raus in den Garten und kleine botanische Skizzen gestalten. Gestern Pinus rigida gerupft und losgelegt. Absichtslose Spielereien. Macht Spaß und den Kopf frei.
Wie attraktiv ist eine Stadt ohne Grün?
Was macht eine Stadt attraktiv? Warum fühlen wir uns sofort wohl in Rom, Paris, New York oder Amsterdam, fremdeln aber mit Städten wie Frankfurt am Main, Peking oder Wuppertal? Wir erkennen sofort, wenn eine Stadt häßlich ist, können aber oft nicht formulieren, warum.
Botanische Horizonte
Während der gemeine Gärtner seine Gemüseerträge pro Quadratmeter angibt, rechnen Niklas Weisel und Philipp Förster in Schnurmetern. Daraus ergeben sich dann Sätze, wie: „Ein halbes Kilogramm Salat kann man ungefähr aus einem Meter Schnur ernten.“
Fotobaum an der Elbe
Entdeckung bei einem Spaziergang an der Elbe. Irgendjemand hat Fotos auf die Größe der Astlöcher zugeschnitten und sie in die Schnittstelle eingefügt. Wunderbare Idee.
plasticus berlinensis
Botanischer Garten Berlin Dahlem. Eigentlich will ich mit Herrn Grünspan Pflanzen gucken. Pflanzen im Winter. Das ist doppelt schön. Einerseits sind da wenige Menschen und man hat den Garten fast für sich allein – andererseits bekommt man ein Gefühl für Pflanzenstrukturen. Wie sieht eine Pflanze aus, wenn sie blattlos ist?
Meisen verspeisen Miniermotten – neuerdings
Naturgespräche bei einem Geburtstagsbrunch. Dort erzählt mir jemand, dass Meisen neuerdings Miniermotten fressen. Ein paar Jahre hat es gedauert, aber nun haben die Meisen als erste Vögel die Miniermotte als essbare Köstlichkeit entdeckt. Ein Segen für die Kastanienbäume, denn die Motte, die ursprünglich in abgelegenen Bergschluchten isoliert vor sich hinlebte, war durch Straßenbauarbeiten quasi befreit […]
Kinderfragen an eine Pflanze
Im Botanischen Garten Tower Hill in Massachusetts haben Kinder Fragen an Pflanzen formuliert, die so verblüffend und poetisch sind, dass ich sie gern in die Welt hinaus schicke. Gemischt sind die Fragen mit Impressionen aus dem Neustadtgarten.
Farbrausch im Blattwerk
Seltsam. Eine Frostnacht Anfang Oktober bringt die Kürbisblätter um und beschert doch gleichzeitig diesen fantastischen Farbrausch der Laubblätter. Für solch einen Herbst braucht es eine möglichst große Temperaturspanne zwischen sonnigen warmen Herbsttagen und eiskalter Nacht – eine Nacht reicht schon. Diese eine Nacht fungiert quasi als Initialzündung für den Chlorophyllabbau im Blatt.
Intermezzo Wildblumenwiese
Vor acht Wochen habe ich die Samen über die Erde gestreut, mittlerweile ist die Wiese grün und fett geworden. An manchen Stellen sogar bunt. Damit sich einjährige Unkräuter nicht ausbreiten, soll die Wiese nach acht Wochen gemäht werden. Die acht Wochen waren gestern um.
Rüsselkäfer – der Feind in meinem Garten
Ich habe es oft gelesen: Gärtnerinnen Freud und Gärtnerinnen Leid liegen sehr nah beieinander. Doch wenn es dann wirklich passiert, wenn das Leid die Mauern des eigenen Gartens überwindet, wenn man es förmlich sieht und spürt, dann ist das Leid um ein Vielfaches größer. Mein Leid heißt aktuell: Gefurchter Dickmaulrüssler.